Montag, 24. April 2017
Gina ist zurück
Wer klettert frech und ungeniert
Ganz hoch hinauf und konzentriert,
Den Pfahl entlang und auf die Zweige?
Gina die Maus ist‘s und nicht feige
Sitzt sie im Futterhaus gemütlich
Und tut sich an den Körnchen gütlich.



Das Eichhorn Max schaut kurz mal rein
Das könnt für ihn auch lecker sein!
Probiert’s, es schmeckt, und Gina flüchtet
Bevor sie richtig eingerichtet.

Hinunter flieht sie, in die Hecke,
und drückt sich ängstlich in die Ecke.
Doch Max lässt sie ungeschoren
Wackelt mit seinen Pinselohren
Und klettert weiter sehr behende.
Für Gina bleibt das bessre Ende:

Sie kommt zurück zum Futterhaus
Und frisst die letzten Körner aus.
Es bleiben nur die Schalen liegen
Josef der Fink kann nix mehr kriegen.
Das Haus schaut voll aus doch das trügt
Weil es nur voll Schalen liegt.
Frustriert und wütend pickt er rum
Fliegt fort im Zorn und Ärger, stumm!

Und um des lieben Friedens willen
Bleibt nur, das Haus neu zu befüllen,
Besucher sind dann sehr willkommen
Und niemand ist hier ausgenommen!
Mai 2020



Kuckucksei
Die Zeit ist reif, der Frühling da
Bewegung in der Vogelschar:
Die Amseln eifrig und bemüht
Sie bauen fleißig, dass man’s sieht
Die Frieda in der Kletterrose,
Otto macht nur auf dicke Hose!
Auch in der andren Gartenecke
Baut Erna, und fliegt manche Strecke
mit Spreißeln, trägt sie quer im Schnabel
das Nest ist groß und ganz passabel.
Pünktlich zu Ostern legt sie Eier
Danach gibt’s eine kleine Feier.
Beobachtet hat sie der Habicht
Und das bekommt der Erna nicht,
Er reißt das Nest - die Federn stieben -
Ganz viel Geschrei, die Eier fliegen!
Nur eins bleibt heil, rollt in die Deckung
Bietet sich an für eine Rettung!
Ich heb es auf, es ist fast kalt,
In meiner Hand wärm ich es halt,
Und denke, vielleicht nimmt es Frieda,
Denn sie sitzt froh, brütet auch wieder.
Ich wart, bis sie die Flügel sich vertritt,
Und leg das Fremdei in die Mitt‘
Ins feine Nest. Hier liegt es gut.
Sie kommt wieder, pflegt die Brut!
Dass es eins mehr ist als es war
Ist Frieda momentan nicht klar.
Ei ist Ei, gezählt wird nicht,
Was für Familienplanung spricht.
Bin sehr gespannt, ob sie bald schlüpfen
Und freue mich, wenn sie dann hüpfen!
April 2017



Samstag, 4. Juni 2016
Familienglück
Die Amsel Frieda ist sehr fleißig,
sie sammelt Blätter, Moos und Reisig,
und baut ein Nest. Die Konstruktion
macht sie, denn Evolution
hat sie gelehrt, wie sie das macht,
Auf Vieles gibt sie dabei acht:

Die Lage wird sorgsam gewählt
Ein Regendach aus Blättern zählt
Ganz viel, und auch die Höhe,
ist wichtig, denn ganz in der Nähe
schleicht Kater Heinrich hungrig rum
Er frisst gern Küken, eben drum!

Alles wird sorgsam abgedichtet
Mit nassem Humus ausgepichtet,
und innen weich muss es auch sein -
sie flicht noch Daunenfedern ein
die sie aus ihrer Brust genommen.
Jetzt kann ein kalter Wind ruhig kommen!

Die Eier – grün mit Sommersprossen,
legt Frieda rein und unverdrossen
Sitzt sie zwei Wochen in dem Nest,
Duckt sich tief rein und wärmt auch fest.

Ihr Mann, der Otto kommt vorbei,
Der Nestbau war ihm einerlei
Doch jetzt verwöhnt er seine Frieda
Bringt Leckerbissen, schmettert Lieder
Damit die Welt weiß er wird Vater!
Doch leider merkt das auch der Kater,
Und will ein Frühstücksei, ein feines,
Ein Küken auch, sogar ein kleines!

Leicht hat's ihm Frieda nicht gemacht
Er springt hinauf, das Ästchen kracht,
Am Boden liegt der lahme Heinrich
Das ist ihm alles furchtbar peinlich!
Er trollt sich weg und kommt nicht wieder
Da freu'n sich Otto und die Frieda!

Die Küken wachsen schnell und gründlich
Die Größe ändert sich fast stündlich.
Und schließlich sind sie ausgeflogen,
Aus diesem Garten weggezogen.
Sie gründen andernorts Familien
Und bau'n sich selber Immobilien.

Glücklich sind Frieda und der Otto
Sie leben nach dem Jahresmotto:
Das war sehr gut, so mach ma's wieda
Im nächsten Jahr: Otto und Frieda.



Dienstag, 25. August 2015
Tierisch

Vorratshaltung

Gina heißt das Mausemädel
Sie wohnt in einem Ochsenschädel.
Der Ochse war schon lang gegessen
Den Schädel hat man glatt vergessen
Deshalb so hängt er wie ich glaube
Ganz dekomäßig an der Laube.
Zurück zu Gina die dort wohnhaft
Und sich nach Mausart Vorrat schafft.
Sehr schlau ist diese kleine Maus
Sie holt vom Vogelfutterhaus
Die Körner sich und trägt sie fort
Im Mund -als Eil- und Schwertransport.
Der Weg ist zudem recht beschwerlich
Und zwischendurch auch noch gefährlich
Denn Kater Heinrich pirscht vorbei
Die Maus ist ihm nicht einerlei
Er hätt sie gerne als Dessert
Jedoch zu fangen ist sie schwer.
Aufmerksam schaut er ihr zu
Lässt sie dann aber doch in Ruh.
Die Tätigkeit füllt Gina aus
Emsig schleppt sie vom Futterhaus
Hirse, Gerste, Weizen, Hafer
Sie ist nicht wählerisch wie Lafer.
Im Schädel hinter Horn und Stirn
Wo früher war das Ochsenhirn
Da ist für ihre Beute Platz -
Sie freut sich über ihren Schatz!
Der Winter kann getrost beginnen
Gina sitzt warm im Schädel innen,
Genüsslich frisst sie Korn um Korn -
Im nächsten Jahr geht's los von vorn!

Meisenmafia

Gina unser Mäusemädel
Hat wohl gefüllt den Ochsenschädel.
Doch plötzlich wird das Leben hart:
Sie hat die Körner lang gespart,
Vielleicht zu lang - denn über Nacht
Wird sie um Hab und Gut gebracht.

Die Meisenbrut ist ausgeflogen
Und wirklich noch nicht gut erzogen,
Sie stürzen sich mit aller Macht
Auf Ginas gute Körnerpracht.

Es wird gepickt, geräumt und dann
Kommt gleich die nächste Schar heran
Das Drama nimmt schnell seinen Lauf
Sie fressen Ginas Körner auf!

Schwanz-, Blau- und Kohl- das sind die Meisen
Die sich als Diebesgang erweisen.
Es waren sechse oder sieben,
Sie haben Gina schnell vertrieben.

Das Quartier ist mäuseleer,
Das freut die Meisen sicher sehr.
Doch wenn sie alles aufgegessen,
Die Bäuche rund und vollgefressen,
Dann sind sie eine leichte Beute
Für Heinrich und die Katzenmeute!

Für Gina ist das Ende traurig -
Für Meisendiebe sogar schaurig.

Krise?

Die Schnecke heißt Marie-Luise
Und hat seit gestern eine Krise.
Ganz harmlos fing der Morgen an
Sie macht sich keine Sorgen! Dann
Auf einmal kommt mit einem Beil
Der Gärtner in das Gartenteil
Wo sie schon seit ewig wohnt!
Und heut hat er sie nicht verschont
Er schlägt schnell zu, sie ist entsetzt
das Haus kaputt, sie unverletzt!
Marie-Luise - obdachlos -
fragt sich nun bang, wo bleib ich bloß?
Da sieht sie drüben an der Hecke
Den Finn, er ist ne Weinbergschnecke
Und hat im Riesenhaus was frei
Die Küche fehlt, doch einerlei
Marie-Luise kommt gekrochen
Der Finn hat Platz für viele Wochen.
So kommt sie glücklich aus der Krise
Und freut sich, die Marie-Luise!

Liebe

Jula Libelle ist betrübt
Denn sie meint dass keiner liebt
Ein Mädchen dessen Name schlicht
Ein e vermissen lässt und nicht
Sich schreibt wie lieblich,
nur einfach i - das ist betrüblich!
So macht die Jula einen Antrag
Beim E-U-Naturschutzlandtag.
Vielleicht lässt sich ja dort was richten,
So denkt sie. Doch mitnichten
der Landtag spricht nach einem Jahr:
Nicht zuständig! Du musst ganz klar
Zur Ortho-grafie-behörde
Damit das dort geändert werde.
Für Jula ist das gar nicht lustig
Sondern eher ziemlich frustig.
Zum Glück fand sie den Ottokar
Der glücklich mit der Jula war.
Was ist ein e in deinem Namen,
So sprach er und die beiden kamen
Schnell überein: Es soll so bleiben
Wir wer’n uns nicht mit Ämtern reiben!

Tarnung

Weißschwarz ist ihre Außenhaut
Und körperlich sehr gut gebaut
Das ist Luise, froh und munter
rennt sie die Steppen rauf und runter.
Als Feind kennt sie den Löwen bloß.
Deshalb erschreckt sie sich nicht groß
Vor einem Jeep mit Jägerkumpeln
Die über die Savanne rumpeln.
Doch dann erhält sie eine Warnung
Besinnt sich auf die gute Tarnung
Und setzt sich sprunghaft in Bewegung.
Die Jäger zeigen keine Regung-
Sie sind vorbei. Luise lacht,
zeigt ihren Kindern wie man‘s macht!
Luise

Vorsorge

Florian, der rote Käfer
Er ist nicht frech, sondern viel bräver
Als seine vielen Artgenossen:
Die fressen alle jungen Sprossen!
Und wundern sich im nächsten Jahr
Dass nix zum Fressen da ist, klar -
Die Stängel sind ganz braun und hart.
Nur Florian war richtig smart,
Er fraß das Holz und nicht die Blätter
War so der brave Gartenretter!

Symbiose

Nachts wandelt Roland ohne Pause
Vom Schneckenland zum Garten Krause.
Dort findet er – das weiß er schon –
Die gute Sheba Por-ti-on
Und Kater Heinrich ist nicht böse
Er isst viel lieber Schweinsgekröse!
Roland und Heinrich kennen sich
Es schmerzt den Heinrich mancher Stich.
Deshalb die Freundschaft eher lose
Doch lebe hoch die Symbiose!


Blaulicht

Im Juni ist es warm und fein
Glühwürmchen bleiben nicht allein.
Gleich unter einer großen Buche
Da startet ihre Partnersuche.

Glühwurm Helmfried will‘s heut machen:
um Traudls Liebe anzufachen
besorgt er sich ein extra Licht
es muss schön blau sein, gelb geht nicht.
Das blaue schaltet er schnell ein
Es blinkt und winkt dem Traudelein.

Sie sieht's und ist ganz hin und weg
Fliegt zu dem Helmfried ins Versteck.
Bezaubert ist sie von dem Schein
Und Helmfried ist nicht mehr allein.

Wohnungssuche

Die Maus, wir nennen sie Cäcilie
Sucht dringend eine Immobilie.
Für sich, zwölf Babys, keinen Mann,
wer etwas weiß ruft sie schnell an!

Familiengründung

Es fliegt genüsslich in die Laube
Ein Täuberich und eine Taube
Erst gurrt er zärtlich und verliebt
Dann geht’s zur Sache und er schiebt
Die Täubin ganz ins rechte Eck
Sie wehrt sich kaum vor lauter Schreck.
Doch alles sich zum Besten findet -
Die Taubfamilie ist gegründet!

Reiselust

Es wollten einst verreisen
Zwei Spatzen mit zwölf Meisen.
Das geht nicht gut denkt sich ein Hirsch
und macht sich heimlich auf die Pirsch
Er hört sie laut ihr Ziel beraten
Vielleicht in die vereinten Staaten?
Nach Island, Feuer- oder Russ-
Es klingt nach Streit und viel Verdruss.
Nach zwei drei Stunden ohne Pause
Bleiben sie dann doch zuhause.

Glück

Giraffendame Hildegard
Kommt in der Steppe schnell in Fahrt,
Genießt die Aussicht von weit oben
Lässt gern im Busch die Affen toben

Giraffenmann Karl-Friederich
Findet die Affen widerlich.
Jedoch die Hilde mag er gern
Ganz aus der Nähe, gar nicht fern.

Er liebt besonders ihre Augen
Die vielleicht nicht zum Sehen taugen
Doch ihre Wimpern lang und braun
Sind sehr erfreulich an zu schaun.
Hildegard
Von Heirat hat er schnell gesprochen
Und schon nach sieben kurzen Wochen
Gab sie ihr ja-Wort zu dem Plan -
Trauzeuge war der Leguan.

Auf dem großen Hochzeitsfest
Aß Leguan den Überrest
Der Hochzeitstorte ganz allein
So war es und so soll es sein.

Karl-Friedrich und die Hildegard
Gehn glücklich auf die große Fahrt.
Gemeinsam durch das Gräsermeer,
So ziehn sie hin und ziehn sie her.
namibia

Findung

Ein Fleder fühlt sich sehr allein
"Bitte ein Partner, das wär fein!"
So schreibt er hoffnungsvoll der Zeitung
Ganz pünktlich kommt der Brief zur Leitung
Der Zeitungssinglepartnerstelle
Dort sind sie zwar besonders helle
Sie kennen Flieder jedoch Fleder
Da sind sie sicher, kennt nicht jeder.
Sie gehen eifrig auf die Suche
Bei Google und im großen Buche
Wer oder was kann Fleder sein?
Die Leitung fängt schon an zu schrein
Doch dann auf einmal kurz und bündig
Werden sie bei Lextus fündig:
Es gibt ein kleines Nagetier
Das sucht nen Partner so wie wir
Ob es den Fleder mag? Wer weiß?
Es wird probiert um jeden Preis.
Geschmeichelt fühlt der Fleder sich
Und lädt die Maus zum Abendstrich.
Fortan so beschließen beide
Gehn wir gemeinsam auf die Weide.
Ob Fleder oder Mausebär
Ganz klar und evolutionär
Ist draus die Fledermaus gegründet.
Wir hoffen, dass sie nicht verschwindet!