Samstag, 4. Juni 2016
Familienglück
Die Amsel Frieda ist sehr fleißig,
sie sammelt Blätter, Moos und Reisig,
und baut ein Nest. Die Konstruktion
macht sie, denn Evolution
hat sie gelehrt, wie sie das macht,
Auf Vieles gibt sie dabei acht:

Die Lage wird sorgsam gewählt
Ein Regendach aus Blättern zählt
Ganz viel, und auch die Höhe,
ist wichtig, denn ganz in der Nähe
schleicht Kater Heinrich hungrig rum
Er frisst gern Küken, eben drum!

Alles wird sorgsam abgedichtet
Mit nassem Humus ausgepichtet,
und innen weich muss es auch sein -
sie flicht noch Daunenfedern ein
die sie aus ihrer Brust genommen.
Jetzt kann ein kalter Wind ruhig kommen!

Die Eier – grün mit Sommersprossen,
legt Frieda rein und unverdrossen
Sitzt sie zwei Wochen in dem Nest,
Duckt sich tief rein und wärmt auch fest.

Ihr Mann, der Otto kommt vorbei,
Der Nestbau war ihm einerlei
Doch jetzt verwöhnt er seine Frieda
Bringt Leckerbissen, schmettert Lieder
Damit die Welt weiß er wird Vater!
Doch leider merkt das auch der Kater,
Und will ein Frühstücksei, ein feines,
Ein Küken auch, sogar ein kleines!

Leicht hat's ihm Frieda nicht gemacht
Er springt hinauf, das Ästchen kracht,
Am Boden liegt der lahme Heinrich
Das ist ihm alles furchtbar peinlich!
Er trollt sich weg und kommt nicht wieder
Da freu'n sich Otto und die Frieda!

Die Küken wachsen schnell und gründlich
Die Größe ändert sich fast stündlich.
Und schließlich sind sie ausgeflogen,
Aus diesem Garten weggezogen.
Sie gründen andernorts Familien
Und bau'n sich selber Immobilien.

Glücklich sind Frieda und der Otto
Sie leben nach dem Jahresmotto:
Das war sehr gut, so mach ma's wieda
Im nächsten Jahr: Otto und Frieda.



Mittwoch, 1. Juni 2016
Energie
Mit Energie ist es schon schwer
wo geht sie hin, wo kommt sie her?

Tief in der Erde ganz versteckt
vom Menschen erst recht spät entdeckt
liegt Erdöl, Gas und viele Kohlen
mit Energie. Man muss sie holen
und kann sie dann direkt verwerten:
Macht Wärme draus - für Kindergärten,
Für Wohnung, Haus und auch für Läden,
fast überall und auch in Schweden.

Strom ist ein weiteres Produkt:
Denn wenn uns mal der Finger zuckt
Den Freund anrufen, Smartphone her -
doch leider ist der Akku leer!
Ganz viel verschiedenes Gerät
Hängt ab von Elektri-zität!

Aus Erdöl wird Benzin gewonnen,
viel Plastik auch. Ganz unbesonnen
wird es dann überall verstreut
was Meer und Tiere nicht erfreut.
Medikamente, Sofas, Stifte,
macht man aus Öl, auch manche Gifte.

Fossiles ist ganz einfach endlich
Es zu verprassen unverständlich
Denn ist der Vorrat ausgepowert,
Es dann Millionen Jahre dauert
Bis wieder Energie vorhanden.
Das haben wir schon gut verstanden.
Wie gut ist es, jetzt umzuschwenken
Und den Bedarf mal einzuschränken.

Auch schauen wir nach andrer Quelle
Die nicht versiegt und auf der Stelle
Denkt man an Sonne, Wasser, Wind,
so könnt es gehen, recht geschwind.

Mit Licht und Wind ist Strom zu machen
Und außerdem noch andre Sachen.
Auch Sonnenwärme ist nicht fad
Warmwasser gibt’s für Dusch und Bad.
Ein Auto fährt ganz gut elektrisch,
Der Zug macht‘s vor und gar nicht hektisch
Kommt man von einem Ort zum andern.
Zur Not muss man halt füßisch wandern.

Es sind noch viele Fragen offen
Wie soll man speichern? Kann man hoffen
Den Windstrom günstig abzuspeichern,
Und Sonnenwärme anzureichern?
Plasmakugel
Zu diesen und viel andren Fragen
Ist noch ganz allgemein zu sagen:

Energie zu fassen ist wohl schwer
wo geht sie hin, wo kommt sie her?
Sie bleibt sich immer selbst erhalten,
Die Nutzung gilt es zu gestalten!



Sonntag, 15. Mai 2016
Mitbringsel

Côte d'Azur

So blau ist Himmel, Meer, Chagall
Das Wasser klar wie Quarzkristall
Türkis in dunkel, mittel, hell,
Die Wellen hoch und manchmal schnell
Versprühen Gischt so weiß wie Schnee,
Die Sonne tut den Augen weh.


Macchia in tausend Grüns,
und mitten drin ist Evelyns
Ziegenherde angeleint.
Sie meckern leis, denn wie es scheint
Sind sie zufrieden mit Verwahrung
Sowie auch mit der Kräuternahrung.

Picasso hat das Land geliebt
wo weiße Gischt auf Felsen stiebt,
Die Bilder sind nur beige und grau -
Chagall macht hier die Farbenschau:
Blau, rot, grün, groß, so sehn sie aus
Ganz biblisch und mit Mann und Maus!


Auch Gärten muss man dort besuchen
Pflanzen ganz viele – keine Buchen!
Lavendel, Aloe und Kakteen,
Acanthus, Rosen, kann man sehn,
Der Duft enorm und angenehm,
Grasse macht Parfüm draus, sehr bequem!


Von St. Tropez bis nach Mentone
die Küste ist gewiss nicht ohne!
Wer reist hat wieder mal gewonnen
und ist dem Alltag froh entronnen!
Mai 2016



Dienstag, 3. Mai 2016
Indisch Kochen
Beim indischen Kochkurs über mydays haben Iris und Ute die "Reistafel" gekocht.
Alle Rezepte unter
reistafel (pdf, 3,900 KB)
Wir waren sechs Koch-Paare, es hat Spaß gemacht und hervorragend geschmeckt!
3. Mai 2015



Montag, 9. November 2015
Herbst?
Das herbstlich wunderschöne Wetter
beschert Milliarden Rauschgoldblätter:
viel Gelb und Ocker, Gold und Kupfer,
dazwischen auch mal grüne Tupfer.
Ein richtig schönes Sommerende
Bringt uns das die Klimawende?
Genießen wir die bunten Tage,
der Winter kommt noch, keine Frage!




Sonntag, 8. November 2015
Frohe Feiertage!
S’ist Weihnachten im Cyberland,
Nassschnee ist hier unbekannt,
Es schneit nur Pixels jede Menge.
Beim Einkauf gibt es kein Gedränge,
Geschenke liefern Amazonen,
so kannst du leben, nicht nur wohnen!

Mit Kochen hast du keine Arbeit,
ob für zehn oder zu Zweit:
Du holst bei Chefkoch in der Früh
Das Weihnachts- und Neujahrsmenü.
Es schaut gut aus und ist ganz leicht,
3-D gedruckt - nur ob es reicht?

Die Stimmung kommt von Meisterhand,
Musik wie aus dem Wunderland.
Wir tanzen froh auf dem Vulkan
Mit Cyber-Boogie fängt es an
Und weiter dann mit Jive - ganz schnell
Das geht recht gut so - virtuell!

Besuch kannst du mit Skype gut steuern
Wer kommt, wer geht, und will wer feiern?
Wo das geschieht whatsappen wir,
Im Chatroom oder lieber hier?

Nur blöd ist, wenn das Netz krepiert
Kontakt sehr plötzlich kollabiert,
Da kannst du überhaupt nix machen
Und hast meist länger nix zu lachen.

Wenn immer alles cyber wär,
dann wäre Haptik richtig schwer.
Zum Glück gibts neben virtuell
Ganz viel Real und wenig schnell
Das frohe, schöne Wirklichleben.
Wir brauchen das, so ist das eben!

Ein frohes Fest und gute Lieder,
gesunde Zeit, sehn wir uns wieder?



Sonntag, 18. Oktober 2015
Ein Essay zum Lachen
Wie ich aufs Thema Lachen komme? Ich bin jetzt ein paar Jahre zuhause – die Arbeit fehlt mir nicht wirklich denn ich mache ja einiges ehrenamtlich in der Gemeinde und für meine ehemalige Arbeitsstelle. Was mir fehlt ist der tägliche Kontakt mit mehreren anderen Menschen. Zwar war es bei der Arbeit nicht immer lustig, auch manche Kontakte nicht. Aber meistens waren wir fröhlich im Team, haben uns gegenseitig aufgemuntert, hübsch und flockenlocker gewitzelt und gelästert – und eben gelacht!
Nun bin ich nicht der Typ für schwermütiges Wühlen in fiesen Gedanken. Aber die aus der Gemeinschaft angeregte Fröhlichkeit habe ich nur noch einmal in etwa zwei Wochen und das ist bissel wenig.
Deshalb habe ich mich mit dem Thema Lachen befasst und bin zwangsläufig bei der Gelotologie gelandet: Ist das Alterswissenschaft, oder Einreibekunst, oder Knorpelkunde? Alles falsch!
Gelotologie ist die Wissenschaft vom Lachen, abgeleitet von dem griechischen Begriff gelos = Lachen. Und beforscht wird das weltweit von mehr als 200 Personen, Tendenz steigend. Allerdings in Deutschland weniger, auch gelehrt wird es hier kaum. Unsere Nachbarländer sind da eifriger: Es gibt Lachkurse, Lach-Yoga – vor allem in der Schweiz. Die haben vielleicht zu viele Bankmanager? Egal, Lachen will halt gelernt sein. Und dass Lachen gesund ist sagt nicht nur das Sprichwort – der wissenschaftliche Beweis liegt vor:
Physiologisch stärkt es die Immunabwehr, das Herz schlägt langsamer, der Blutdruck sinkt, die Verdauung wird angeregt, und die Skelettmuskulatur entspannt sich. Auch psychologisch - emotional, kognitiv und kommunikativ - hat es sehr positive Auswirkungen.
Bleiben wir bei Letzteren: Lachen fördert Gleichwertigkeitsgefühle, Offenheit und Problemlösevermögen, löst Hemmungen, regt kreative und spontane Prozesse an, und trägt zu freundlich konstruktiven Beziehungen bei. Womit sonnenklar ist, warum z.B. Arbeit nur erfolgreich sein kann, wenn dabei möglichst viel gelacht wird.
Eine Minute Lachen entspricht 45 Minuten Entspannungstraining. Trotzdem: Erwachsene lachen durchschnittlich nur 15mal täglich, Kinder bringen es dagegen auf 400mal am Tag! Bedenklich finden es die Gelotologen, dass das Lachen bei Erwachsenen immer stärker zurück gehe (nano). Beim deutschen Durchschnittsalter von 46,1 Jahren und dem Sorgenpegel - gegoogelt: Mittelschicht, Finanzwelt und Viagra sind die häufigsten Ergebnisse - wundert das nicht wirklich, “If you don't learn to laugh at trouble, you won't have anything to laugh at when you're old.” Edgar Watson Howe (1853 - 1937)
Und obwohl Lachen ansteckender ist als jeder Virus, birgt es keinerlei Risiken und hat nur erwünschte Nebenwirkungen. Dazu brauchen wir keinen Arzt oder Apotheker!
In diesem Sinne sollte uns das Lachen nicht vergehen – auch wenn die Anlässe vielleicht spärlicher werden, und wir merken uns für die Zukunft:
“You don’t stop laughing because you grow old - but you grow old because you stop laughing!” Michael Pritchard
4/2014



Grüße! Wie grüßen Sie?
Die Liebe macht sich breit, sowohl geschäftlich als auch privat und besonders im E-Verkehr. Wer lieb grüßt, muss nicht freundlich sein – zu dieser Erkenntnis komme ich schnell. Vielleicht zu schnell. Denn: Soll Liebe Freundlichkeit ersetzen? So ist es nicht. Wie dann?
Optimiere ich meine Fingerstupser auf Tasten? Will ich Persönlichkeit zeigen? Gebe ich Liebe als Grüße wahllos an Collega und Bekannte? Grüße ich Freunde anders? Wie kann ich meine lieb gemeinten Grüße für besondere Personen steigern? Liebste Grüße, oder beste solche? Wobei Letztere oft weder freundlich noch lieb gemeint sind. Das ist zu beachten.
Auch Grüße ohne Adjektiv sind im Angebot – etwas sparsam, kommen eher fröhlich als lieb.
Was ist mit dem Singular? Lieber Gruß, manchmal gern genommen, doch nicht gemütlich, sogar mit lieb eher zackig. Das Herz hat auch mit Liebe zu tun: Grüße von Herzen kommen selten, herzliche schon öfter. Klingen meist etwas unpersönlich. Schade. Sogar das Wetter wird grüßend bemüht, wobei die Sonne das Rennen macht. Farbige Grüße könnten noch eingeführt werden – orange, rot, grün, pink, schwarz, lila, blau, ganz nach Stimmung.
Nur Fragen, wenig Antworten, Unsicherheit allenthalben? Dann lassen wir es beim stimmungslosen vermehrten Plural:
Viele Grüße!


13.3.2012



Freitag, 4. September 2015
Vietnam und Cambodia, Oktober 2011

Orientierung

Der Büffel badet nicht sein Horn, daran siehst du: Hier ist vorn!

Angkor Thom

Tausende Touristen schleppen
sich über steile Tempeltreppen.
Es rinnt der Schweiß, der Regen auch,
alles ist nass, sogar der Bauch!
Tempeltreppen

Mekong

Durch Kanäle und durch Gassen
fließen gelbe Wassermassen.
Braune Kinder baden munter
tauchen auf und tauchen unter.
Es badet auch die Büffelkuh
Und Schweine schauen manchmal zu.

Viel Regen fällt ganz schnell mit Macht
Hört wieder auf, die Sonne lacht.
Das Haus auf dicken Pfählen ruht
So trotzt es sicher jeder Flut.
Das Fahrrad parkt ein Stück weit weg
Zum Haus gehst du auf einem Steg.
Fahrrad und Büffel



Namibia Oktober 2010
Für unsere Driver Guide Maja die uns mit ihrem Bus etliche 1000 Kilometer kutschiert hat.

Augen hat sie wie ein Adler
und blickt ständig in die Rund'
Auf eins, da vorne ist ein Radler,
seht hin, auf drei liegt Swakopmund.
Ob Busch, Savanne, Wüste, Dünen,
der Bus fährt sicher wie auf Schienen.

Etosha ist ein tolles Ziel
denn Tiere gibt's da wirklich viel.
Springbock auf acht, Oryx und Kudu
ganz viele Zebras und ein Gnu.
Hier die Hyäne mit den Tüpfeln
der Adler auf des Baumes Wipfeln.
Dort Klo auf neun, es hält der Bus
Jetzt kann dann gehen wer halt muss.

Die Pirsch geht weiter, fahr'n wie doch
von Wasserloch zu Wasserloch!
Auch sehen wir Giraffen trinken
und Sträuße mit den Federn winken.
Sehr gut gefiel der Reisegruppe
die große Elefantentruppe
aus Müttern, Babys, Jungen, Tanten
wie das so ist bei Elefanten.

Löwen hat sie uns auch gezeigt,
der eine hat die Jagd vergeigt
der andre schläft den ganzen Tag
Träumt nur dass er ein Zebra mag.

Der Bus und Maja fahren weiter
die Stimmung ist auch meistens heiter
und auf der Fahrt es munter klingt
wenn Maja uns die Info bringt:
Zu Land und Leuten, Tier, Natur,
Und alles wenn der Bus flott fuhr.
Danke Maja von uns allen
es hat uns wunderbar gefallen!



Sonntag, 30. August 2015
Wie der Schnee mal verschwand
Es geht die Sage von der Fee
Sie liebte alles - nur nicht Schnee.
Denn Schnee macht ihre Füße kalt
Sie kann nicht in den Winterwald.

Da fragt sie ihren Lieblingsnöck
Was ist denn Schnee? Zu welchem Zweck
Muss er denn regelmäßig fallen
Das kann doch niemandem gefallen.

Der Nöck bedächtig wiegt sein Haupt
Er hat schon früher nicht geglaubt
Dass Schnee so wichtig ist und meint
Besser ist‘s dass Sonne scheint.

Doch spricht er gleich im Plauderton
Du kannst nix machen, es ist schon
Seit Jahrmillionen dieser Brauch
Ist es erst kalt dann schneit es auch.

Die Fee glaubt gar nicht was sie hört
Der Schnee ist‘s nicht mehr der sie stört
Sie packt die Wurzel von dem Übel
Zaubert die Kälte in den Kübel.

Steckt fest den Deckel drauf und dann
Schaut sie den Nöck ganz lustig an.
Das hättest du dir nicht gedacht
Wie schnell es geht wenn man es macht!

Die Kälte war jetzt gut verbannt
Es gab null Schnee, denn er verschwand
Es war ganz warm im Winterwald
Die Füße wurden nicht mehr kalt!

Die Fee schaut freilich etwas schief,
Denn als dann noch der Kuckuck rief
„Gib uns zurück den Winterwald
Mit dicken Socken ist’s nicht kalt!

Wenn du so frierst zieh dich warm an,
Dann kann‘s ruhig kalt sein, denk daran!“
Das überzeugt die Fee ganz schnell
Sie zaubert sich ein Winterfell.

Dann darf die Kälte aus dem Kübel
Der Winterwald ist schön! Nicht übel.
Trotz Kälte ist die Fee jetzt froh
Und alle andern sowieso!
x-mas



Haiku
Sommer, August 2015
Der Sommer fliegt hoch
Er kann niemals tief fallen
Er bleibt weit oben.
Schlafzimmer, Juli 2015
Mein Zimmer schläft:
Nicht ich und sonst auch keiner!
Gute Nacht mein Zimmer.
Richter [1], Juli 2015
Ein Richter richtet
Richtet er sich ein oder
Richtet er sich aus?
Richter [2], Juli 2015
Ein Richter spricht Recht:
Spricht er recht wenn er Recht spricht?
Und richtet er was aus?



Mittwoch, 19. August 2015
mitgebrachte Brocken
Pompeji:
Die Häuser hatten schon damals viele Schlaffezimmer!


Siena:
Die Santa Katharina wurde nicht märthyrisiert.
Istanbul: Manches wird missgebraucht.
Auch Istanbul: Da sind Zelten von Rote Kreuz, da wird Blut spendiert.

Vietnam:
Das Stupa enthält verstorbene Asche
Cambodia:
In den Tempeln wohnen die Gotten.